Wir hören uns im Kino!

Berufsvereinigung der Filmtonschaffenden Österreichs

NEWS

Im April 2022 wurde von den Berufsverbänden AEA (Österr. Filmeditor:innen Verband) und FTA (Berufsvereinigung der Österr. Filmtonschaffenden) im Rahmen der Diagonale das gemeinsame Projekt „Best Practice Postproduktion“ vorgestellt. Diese Initiative sucht nach Perspektiven für kreatives Arbeiten unter wertschätzenden und gesundheitsbewahrenden Bedingungen.
Nach aufschlussreichen Diskussionsrunden des sogenannten "World Café" auf der Diagonale 2022 wurden die Ideen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Postproduktion von uns in Zusammenarbeit mit der AEA zu einem Forderungskatalog zusammengestellt, ganz nach dem Vorbild des französischen "livre blanc de la postproduction cinema". Diese Broschüre wurde auf der diesjährigen Diagonale vorgestellt und fand großen Anklang.

Zur Broschüre "Fix the Post!"

Um nur einige zu nennen: Er war verantwortlich für die Tonmischungen von
Hotel Sacher, Portier (Hermann Kugelstadt,1973)
Kassbach (Peter Patzak, 1979)
Lemminge (Michael Haneke, 1979)
Der Schüler Gerber (Wolfgang Glück 1981)
Der Bockerer (Franz Antel, 1981)
Der Stille Ozean (Xaver Schwarzenberger, 1983)
Wohin und Zurück (Axel Corti, 1986)
Schmutz (Paulus Manker, 1987)
Einstweilen Wird Es Mittag (Karin Brandauer, 1988)
Der Siebente Kontinent (Michael Haneke, 1989)
Weiningers Nacht (Paulus Manker, 1989)
Sidonie (Karin Brandauer, 1990)
Ich Gelobe (Wolfgang Murnberger, 1994)
Jedermanns Fest (Fritz Lehner, 2000)
Und dazu unzählige Fernsehproduktionen, darunter legendäre Titel wie Kottan Ermittelt oder Kaisermühlen Blues.
 
In seiner aktiven Zeit vollzogen sich viele technische Neuerungen. Herbert begann sein Handwerk 1966 auszuüben. Damals war es technisch noch nicht möglich, während der Tonmischung die Aufnahme anzuhalten, zurückzuspulen und neu einzusteigen. Ein Akt eines Filmes, freilich auf analogem Material und immerhin bis zu 20 Minuten lang, musste also in einem Durchgang ohne Unterbrechung gemischt und aufgenommen werden. Ein Prozess von höchster Konzentration und künstlerischer Präzision.
 
Seine letzten Arbeitsjahre, bis herauf in die jungen 2000er, waren dagegen bereits von der Digitaltechnik geprägt, der er ebenso, wie allen Neuerungen davor, mit kreativer Neugier und Professionalität begegnete. Es lag in seiner Natur, sich nie vorzeitig zufrieden zu geben mit dem, was ihm in die Hand gelegt wurde. Er war kritisch und erfinderisch, seine Lösungen in technischer wie künstlerischer Hinsicht oft unkonventionell, aber stets effektiv.
 
An der Filmakademie Wien war er Lehrmeister vieler Generationen von Studierenden, die er mit seiner Leidenschaft für den Filmton begeisterte. Er war ein verlässlicher und verantwortungsvoller Begleiter, nicht nur für seine Familie, auch für so viele Filmschaffende dieses Landes. Mit ihm geht, man muss es so sagen, eine Ära zu Ende.
Lieber Herbert, in deinem großen Schaffen und in unseren Erinnerungen lebt ein Teil von dir weiter - wir werden dich vermissen!

Sophie und Philipp hießen die Gäste willkommen, wir starteten mit Drinks, Snacks und Smalltalk im Garten. Vor dem Essen hielten Philipp und Axel eine kleine Rückschau auf die Vereinsgründung(en), um den Appetit durch kurzen Nahrungsentzug noch anzuregen.

Ab 22:00h luden wir zum herausfordernden Geräuschequiz, presented by Lenja und Lara, ins obere Loft. Das Quiz dominierte danach auch die Themen in der Chillout Zone, wo Lenja uns mit Soundscapes (von Meerestrand bis Arbeitsamt) und Geburtstagsgeräuschen der Gäste beschallte, während DJ Sinilau sehr gekonnt die Musik für die untere Lokalebene arrangierte.

Kurz vor Mitternacht schritten Lenja und und Lara zur Preisverleihung. Die fünf Besten hatten jeweils 6 (von 12!) richtige Antworten auf ihrem Zettel, also wurden die fünf Gewinne durch das Los ermittelt: Leyla Abolahrar freute sich über den Hi-End Kopfhörer von Austrian Audio, ansonsten gab es Kinogutscheine, Lo-Tech Klangerzeuger und einen Trostpreis.

Ein Mitternachtssnack nach der Preisverleihung rundete das kulinarische Angebot ab, um 02:00 mussten wir die verbliebenen Gäste langsam auf die sommerliche Herklotzgasse hinauskomplimentieren.

Kleiner Wermutstropfen: die Besucherzahl hätte ein bisserl höher sein dürfen. Wir wissen nun fürs nächste Mal, dass die
Zahl der Anmeldungen nicht unbedingt mit der der Gäste übereinstimmt und trauen uns für kommende Veranstaltungen, die Werbetrommel etwas offensiver zu rühren. Danke an den ganzen Vorstand für die gemeinschaftliche Organisiation.

 

Die neuen Mindestgagen für diese zwei Berufsbilder betragen:

  • Mischtonmeister:in – Grundgage (40h) 1.614,55 € – §7 (60h) inkl. SZ + UEL 2.880,42 €
  • 2. Tonassistenz – Grundgage (40h) 746,20 € – §7 (60h) inkl. SZ + UEL 1.331,26 €

Näheres dazu lässt sich in unserer Gagentabelle nachlesen.

Karo arbeitete lange Zeit als Tonmeisterin in New York

Für Karo!

Deine Begeisterung für Film Ton, am Set, im Sounddesign.

Für die Musik, die Liebe zur Kunst.

Belesen, politisch, intelligent, kreativ, neugierig, Katzenliebend, unbeugsam, offenherzig, hilfsbereit und lebensfroh.

Eine starke, mutige und ganz liebe Frau, so erinnere ich mich an dich. Danke für dein “Karo Sein”.
Deine Filmkolllegin Ali, filakia

Zum Filmpreis für Beste Tongestaltung nominiert waren außerdem

für „Eismayer“ (Regie: David Wagner) Claus Benischke-Lang (OT), Nora Czamler, Atanas Tcholakov (SD), Manuel Meichsner (MI)

für „Luzifer“ (Regie: Peter Brunner) Klaus Kellermann (OT), Manuel Grandpierre (SD, MI)

für „Stams“ (Regie: Bernhard Braunstein) Tong Zhang, Nora Czamler, Axel Traun (OT), Karim Weth (SD), Alexander Koller (MI)

Am Donnerstag, den 20. April 2023 war der legendäre portugiesische Tonmeister, Sound Designer und „Sound Director“ Vasco Pimentel auf Einladung des Verbandes Filmregie Österreich mit Unterstützung von FILMTON AUSTRIA und der Wiener Filmakademie zu Besuch in Wien und hielt eine zweistündige Masterclass im Arthouse Kino der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Vasco Pimentel hat an über 150 Spielfilmen mitgewirkt, darunter Filme von Samuel Fuller, Raúl Ruiz, Vincent Gallo, Wim Wenders, Manoel de Oliveira, Rita Azevedo Gomes, Miguel Gomes etc. Er ist der Tonmeister, der den Film Lisbon Story (1994) von Wim Wenders inspiriert hat.

Das Arthouse Kino war mit 40 – 50 Personen gut besucht, Regisseur*innen und Filmtonschaffende aus der Branche sowie Studierende der Filmakademie und des Instituts für Elektroakustik der MDW saßen im Publikum.

Die Masterclass gestaltete sich als unterhaltsame Performance in der Vasco Pimentel mit der Leichtigkeit eines Comedians, dem Sendebewusstsein eines Predigers und der Musikalität eines Dirigenten agierte, das Publikum unterhielt und in seinen Bann zog.

Er spannte einen Bogen von der Bedeutung des Hörens in der Evolutionsgeschichte, über unsere Wahrnehmung als Ungeborene im Mutterleib und über unsere dadurch begründete existenzielle Angst vor der absoluten Stille bis zum Hier und Jetzt, um den Anwesenden klar zu machen, was für eine enorme erzählerische Kraft und Möglichkeit in der Welt des Tons liegt, die es gilt, für das eigene filmische Werk zu entdecken und zu erwecken.

„Use the tool of sound!“

Schauspielerisch verwandelte er die Bühne in eine lange Achse zwischen „Denotation“ und „Konnotation“ akustischer Ereignisse, die zeigen sollte, in welchem Ausmaß man den Ton eines Filmes mit dramaturgischer Bedeutung füllen kann, um direkt in die Gefühle, Emotionen und Ängste des Publikums vorzudringen.

Schließlich empfahl er noch, ein Drehbuch in seiner Endphase „durchzuhören“, sich also jedes Wort, jedes Geräusch, Atmosphäre und Musik ohne Unterbrechung vorzustellen, um ein Gefühl für den Ablauf der Geschichte zu bekommen.

„Hear your skript! Because sound is time!”

Nach über 2 Stunden Masterclass, am Ende mit ein paar launigen Antworten auf gestellte Fragen der Zuhörer*innen, ging ein einprägender und unterhaltsamer Abend im Zeichen des Tons zu Ende.

 

 

Fotos: Zara Zankl

Weitere Informationen:
Austrian Directors: https://mailchi.mp/01ccec29f27c/mitglieder-newsletter-9461732

Am Donnerstag, den 13. April 2023, fand im Café Raimann der 2. fta Jour fixe in diesem Jahr statt.

Ca. 18 Mitglieder waren da. Extra aus Kärnten waren Reini und Nina angereist. Torsten brachte unseren deutschen Kollegen Max Vornehm als willkommenen Gast mit. Es wurde gegessen, getrunken und geplaudert.

Als speziellen Gast durften wir unser fta Ehrenmitglied Bernhard Maisch und seine Frau Katja willkommen heißen. Sie waren unserer Einladung gefolgt, weil wir nie zusammen auf Bernhards Ehrenmitgliedschaft anstoßen konnten, da seine Ernennung in die Corona Pandemie Zeit gefallen war und es zu dieser Zeit keine Treffen in Präsenz geben konnte.

Um so mehr freuten wir uns, dass es diesmal geklappt hatte. Bernhard musste eine kurze Ehrung „über sich ergehen lassen“ und erhielt eine Ehrenurkunde unserer Berufsvereinigung. 

Schließlich war er leider bereits im Jahr 2021 aus gesundheitlichen Gründen aus der Filmton Branche ausgeschieden. Nichts desto trotz war sein Name in den 30 Jahren, die er in Österreich als Mischtonmeister gearbeitet hatte zum Inbegriff hochqualitativer Kino-mischungen geworden.

 

280 Credits finden sich unter seinem Namen auf IMDB,

17 mal war er für den Österreichischen Filmpreis nominiert. 

5 mal konnte er ihn auch gewinnen.

Wir gratulieren dem lieben Bernhard zu dieser Ehrung und freuen uns, dass er als Ehrenmitglied unserer Berufsvereinigung weiterhin erhalten bleibt!

 

Die Diagonale Preise für das beste Sound Design wurden 2013 auf Initiative des damaligen Verbandes der österreichischen Sound Designer*innen geschaffen. Die Preisgelder von je € 3.000,- werden dankenswerterweise von der VdFS – der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden gestiftet und von den unabhängigen Diagonale Jurys vergeben.

Bestes Sounddesign Spielfilm:

Lenja Gathmann für
Family Dinner

Regie: Peter Hengl, Produktion: Capra Film, Film AG

Family Dinner © Capra Film/Gabriel Krajanek

Begründung der Jury:
„The horror genre tends to exaggeration and cliché: creaking doors, dripping taps, ticking clocks. None of this happens in the subtly designed soundscapes of this creepy drama. The atmosphere of a sinister house in the country is built from quiet, naturalistic, observational details yielding a basic sense of unease and tension, which is heightened by sharp moments of counterpoint: the snapping of a flick knife, a rabbit’s death throes, the growling of a starving stomach. Lenja Gathmann’s sound design is also notable for how the sonic elements embark on a secret liaison with the minimalist score, rather than fighting with it.“

Jury Spielfilm:
Bettina Böhler (Editorin, Regisseurin, DE)
Jessica Kiang (Filmkritikerin, IE)
Ronny Trocker (Regisseur, Drehbuchautor, IT)

Bestes Sounddesign Dokumentarfilm:

Clemens Endreß für
JEDERMANN UND ICH – Ein Porträt in 3 Kapiteln

Regie und Produktion: Katharina Pethke, Philipp Hochmair

JEDERMANN UND ICH © Hochmair/Pethke

Begründung der Jury:
„Ein Balanceakt aus Nähe und Distanz, aus öffentlicher Wahrnehmung und Intimität. Wie kann Ton jemanden greifbar machen, der sich ständig entzieht und gleichzeitig den Wunsch nach Nähe vermitteln? Dem Sounddesign, das sich aus vielen Fragmenten wie natürlichen und elektronischen Sounds, Atmos und Voiceover-Texten zusammensetzt, gelingt es, die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Protagonist*innen zu einer dichten und komplexen Collage zu verweben.“

Jury Dokumentarfilm:
Claudia Müller (Regisseurin, DE)
Serpil Turhan (Regisseurin, DE)
Chris Wright (Filmeditor, Regisseur, GB)

Nach COVID-19 bedingter mehrjähriger Unterbrechnung findet am 4.3.2023 zum dritten Mal das Symposium dialogTON statt. Unsere Diskurswerkstatt wird wieder geöffnet, um über 40 Vertreter*innen verschiedener Berufe mit Bezug zum Film-Ton an einem Tisch zu vereinen. Diesmal in Kooperation mit dem Österreichischen Verband Filmschnitt (aea).

Zum Bericht Dialogton 2023 (pdf)

Eine Videoaufzeichnung der Vorträge ist nun auf vimeo verfügbar. Für den Vortrag von Lukas Lerch und Daniel Rohm „We fix it in Post“ ist ein Passwort erforderlich, dieses kann von Mitgliedern von fta und aea per E-Mail an angefordert werden. Der Vortrag von Lenja Gathmann zu „Schiacher O-Ton – kein Problem“ über die Verwendung und Nebenwirkungen von Izotope und anderen Denoisern in der Audio Postproduktion ist öffentlich verfügbar:

 

Am 16. Feb. 2023 fand im Café Raimann in Meidling der erste Jour fixe unserer Berufsvereinigung in diesem Jahr statt. Ca. 15 fta Mitglieder waren der Einladung gefolgt und hatten einen unterhaltsamen und gemütlichen Abend mit einem ungezwungenen Austausch über fachliche wie private Themen.

Der Abend bot uns aber auch Gelegenheit mit unserem neu ernannten Ehrenmitglied Manfred Folie anzustoßen, ihn ein bisschen zu würdigen und ihm eine Ehrenurkunde des Verbandes zu überreichen.

Manfred hatte seit dem Jahr 1987 in insgesamt sechs verschiedenen öster-reichischen Tonstudios gearbeitet als Synchrontonmeister und vor allem als Mischtonmeister für zahlreiche große TV-Filme und unzählige Folgen der bekanntesten österr. TV-Serien der letzten 30 Jahre.
Alle, die mit ihm gearbeitet haben, kannten und schätzten seinen absolut bedingungslosen und ausdauernden Einsatz für seine Arbeit und seine Kolleg*innen.

Wir gratulieren dem lieben Manfred zu seiner Ehrung und freuen uns, dass er uns weiterhin als erfahrener Kollege und als Mitglied in unserem Verband erhalten bleibt!

Diagonale Update Tag

Am Mittwoch den 6.4. ziehen Lenja Gathmann und Philipp Mosser zusammen mit Julia Drack und Christoph Loidl im Rahmen des Branchenforums „Coming Soon“ eine Bilanz der Arbeitsbedingungen in der Postproduktion und legen die inhaltliche Basis für das gemeinsame Projekt „Best Practice Postproduktion“. Diese Initiative sucht in Anlehnung an das „livre blanc de la postproduction cinema“ unserer französischen Kolleg*innen aus dem Jahr 2019 nach Perspektiven für kreatives Arbeiten unter wertschätzenden und gesundheitsbewahrenden Bedingungen. Diese werden für uns immer schwieriger, da die Entwicklung in der Postproduktionslandschaft derzeit ausschließlich in Richtung maximaler Kostenoptimierung geht, angetrieben von neuen technische Möglichkeiten und vom wachsenden Spardruck immer geringerer Budgets.

Philipp Mosser unterzieht die Auswirkungen von Package Deals durch Tonstudios einer kritischen Bestandsaufnahme.

Philipp Mosser unterzieht die Auswirkungen von Package Deals durch Tonstudios einer kritischen Bestandsaufnahme.
© Dominik Tschütscher

Diagonale ThinkTank „Best Practice PostProduktion“

Am Donnerstag, den 7.4., moderieren filmton austria und austrian editors association eine „WorldCafe“ Diskussion, zu der die beiden Verbände vorab 30 Vertreter*innen von Förderinstitutionen, des ORF, Betreiber von Postproduktionshäusern, sowie Regisseur*innen, Produzent*innen, Editor*innen und Sounddesigner*innen eingeladen haben. In vier Gesprächspools zu den Themen „Work-Life Balance“, „neue Berufe in der (Post-) Produktion“, „Schnittassistenz“ und „Package Deals“ diskutierten in drei Durchgängen die Gruppen darüber, wie die Eingeladenen und die Beteiligten zu einem kreativeren Umfeld für die Postproduktion beitragen können. Von fta Seite stellen sich Lenja Gathmann, Axel Traun, Johannes Konecny und Philipp Mosser als Moderator*innen zur Verfügung.

In den Gesprächsrunden wird leise aber intensiv diskutiert

In den Gesprächsrunden wird leise aber intensiv diskutiert.
© Dominik Tschütscher

Es werden -wie erwartet- keine Allheilmittel gegen den zunehmenden Effizienzdruck gefunden. Ebenfalls wird von Seiten der Produzent*innen darauf hingewiesen, dass die budgetäre Situation in der Filmproduktion derzeit dramatisch sei und kein Sparpotential ungenutzt bleiben dürfe.
Trotzdem wird ein wesentlicher Sinn der Veranstaltung erfüllt: Problembewusstsein bei Vertreter*innen der Branche zu schaffen und alle Teilnehmer*innen zu eigener Denk- und Lösungsarbeit zu animieren.

 

 
© Dominik Tschütscher

 

Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen werden derzeit gesammelt und vom Editor*innenverband aea und filmton austria als Grundlage für eine längerfristige Zusammenarbeit aufbereitet.

Es bleibt zu sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der aea für diese Initiative sehr gut funktioniert. Im Vorfeld der Veranstaltung haben seit Mitte Dezember zahlreiche produktive Meetings stattgefunden. Die fta Arbeitsgruppe dazu besteht bisher aus Lenja Gathmann, Philipp Mosser und Axel Traun, von Seiten der aea wird sie von Christoph Loidl, Julia Drack und Sebastian Schreiner beschickt.
Danke für die tolle Zusammenarbeit!

Der gesamte Think Tank „Best Practice Postproduktion“ wurde durch die VdFS finanziell unterstützt und das Plenum von der Regisseurin Clara Stern professionell und einfühlsam moderiert.

Im Anschluss konnten wir die Teilnehmer*innen aller Think Tanks noch zu einem „Drink Tank“ ☺, einem Umtrunk und einer kleinen Stärkung einladen.

Die Diagonale Preise für das beste Sound Design wurden 2013 auf Initiative des damaligen Verbandes der österreichischen Sound Designer*innen geschaffen. Die Preisgelder von je € 3.000,- werden dankenswerterweise von der VdFS – der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden gestiftet und von den unabhängigen Diagonale Jurys vergeben.

Bestes Sounddesign Spielfilm:

Manuel Grandpierre für
Luzifer

Regie: Peter Brunner, Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion

Luzifer © Ulrich Seidl Filmproduktion

Begründung der Jury:
„Dass diese Welt eine verstörende ist, macht der Ton von Beginn an klar. Gebete werden gemurmelt, die wenigen Brocken Sprache vermischen sich mit den Lauten der Natur. Störgeräusche allenthalben, Zwie- und Selbstgespräche, am besten aber klappt die Kommunikation eigentlich mit den Vögeln und Göttern. Unterbrochen und übertönt wird diese hermetische Bergexistenz vom bedrohlichen Sound der Drohnen und Hubschrauber. Die stillen Momente sind kurz. Das Unwohlsein findet kein Ende. Die Frequenzen erzeugen ein Surren und Brummen, das uns und auch die verletzten Kreaturen dieses Films erfasst noch bevor der Körper zu reagieren und das Hirn zu begreifen vermag. Dass der Schrecken über das Ohr kommt, ist eine Binsenweisheit. In der zwischen Überwältigung und inneren Klängen wohldosierten Tongestaltung dieses Films findet die Form zum Inhalt.“

Jury Spielfilm:
Leena Koppe (Bildgestalterin, AT/DE)
Heike Parplies (Filmeditorin, DE)
Barbara Wurm (Literatur- und Filmwissenschaftlerin, HU Berlin und Berlinale, DE)

Bestes Sounddesign Dokumentarfilm:
Andreas Hamza für
Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien

Regie: Constantin Wulff, Produktion: Navigator Film

Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien © Navigator Film

Begründung der Jury:
„Für die Offenherzigkeit, mit der nicht nur ein Ohr für persönliche, verzwickte Lagen, sondern auch Übersetzungen in soziale und politische Kontexte gefunden werden – für das bekräftigende Echo einer inzwischen hundert Jahre alten Institution, in der Vielstimmigkeit mit solidarischer Entschlossenheit kommuniziert, möchten wir den Preis für das beste Sounddesign an Andreas Hamza für Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien überreichen.

 

Jury Dokumentarfilm:
Pierre-Emmanuel Finzi (Verleiher und Filmschaffender, Filmgarten, AT)
Selina Hangartner (Filmkritikerin und Co-Chefredakteurin Filmbulletin, CH)
Esther van Messel (Produzentin, Weltvertrieb und Verleih, First Hand Films, CH/DE)

Die Diagonale Preise für das beste Sound Design wurden 2013 auf Initiative des damaligen Verbandes der österreichischen Sound Designer*innen geschaffen. Die Preisgelder von je € 3.000,- werden dankenswerterweise von der VdFS – der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden gestiftet und von den unabhängigen Diagonale Jurys vergeben.

Bestes Sounddesign Spielfilm:

Vinzenz Schwab für
Another Coin for the Merry-Go-Round

Regie: Hannes Starz, Produktion: KGP Filmproduktion

Another Coin for the Merry-Go-Round © KGP Filmproduktion

Begründung der Jury:
„Musik und Sounddesign bilden eine untrennbare Symbiose in diesem Film, dreckig und überbordend – und dabei doch immer präzise. Wir werden hineingeworfen in Konzerte und wieder ausgespuckt auf die Straßen Wiens, lauschen dem Dschungel der ‚Insel‘ und werden brutal zurück auf den Asphalt katapultiert. Ein pfeifender Verstärker baut sich zur Fläche auf und trägt das immer dünner werdende, verblassende Lebensgefühl noch ein bisschen weiter. Das Ende eines Trips, das Ende einer Kindheit, anarchisch, laut und voller Abgründe.“

Jury Spielfilm:
Thorsten Schaumann (Künstlerischer Leiter Internationale Hofer Filmtage, DE)
Alexandra Seibel (Filmkritikerin Kurier, Autorin, AT)
Sandra Wollner (Filmemacherin, AT)

Bestes Sounddesign Dokumentarfilm:
Benedikt Palier für
Soldat Ahmet

Regie: Jannis Lenz, Produktion: Panama Film

Soldat Ahmet © Jakob Fuhr

Begründung der Jury:
„Durch das Dogma des Authentischen bietet der Dokumentarfilm nur einen schmalen, aber umso interessanteren Korridor für das Sounddesign. Es geht nicht darum, die*den Zuschauer*in mit Tönen in eine Emotion zu versetzen, sondern die Wahrnehmung und Emotionen der Protagonist*innen erfahrbar, fühlbar zu machen. Auf besondere Art und Weise hat Benedikt Palier den Protagonist*innen für uns geöffnet. Durch das Spiel zwischen dokumentarischem Ton und vertonender Percussion schafft er es, die Tiefe und Sehnsüchte von Ahmet – jenseits jedes Klischees – spürbar zu machen.“

Jury Dokumentarfilm:
Rebecca De Pas (Film Programmer Visions du Réel, CH/IT)
Ansgar Frerich (Mischtonmeister, Produzent Basis Berlin, DE)
Lisa Weber (Filmemacherin, AT)

Die Nominierungen zur Besten Tongestaltung 2021 lauten (Filmton Austria Mitglieder fett gedruckt):

  • Johannes Schmelzer (OT), Peter Kutin (SD) und Simon Peter (MI) für „The Trouble With Being Born“
  • Claus Benischke Lang (OT), Karim Weth und Nils Kirchhoff (SD) sowie Alexander Koller (MI) für „Was Wir Wollten“
  • Hubert Sauper (OT), Karim Weth (SD) und Alexander Koller (MI) für „Epicentro“
  • Vlad Voinescu, Andreas Hamza (OT), Andreas Hamza (SD) und Thomas Pötz (MI) für „The Royal Train“

Eine Übersicht über alle Filme und Nominierungen finden Sie auf der Webseite der Akademie des Österreichischen Films.

„Ich gratuliere allen Nominierten“, sagte Katharina Albrecht-Stadler (Geschäftsführerin der Akademie des Österreichischen Films) im Anschluss an die Veranstaltung. „Obwohl wir heute nur ein kleiner Kreis waren, hat man Aufbruchsstimmung gespürt. Ich freue mich nach der langen Zeit des kulturellen Darbens auf den Abend der Nominierten und natürlich die Preisverleihung. Ich hoffe, dass wir im Sommer auf dieser positiven Welle weitergleiten können.“

Infolge der Covid Pandemie konnte der Österreichische Filmpreis nicht wie gewohnt Ende Jänner ausgetragen werden. Die Veranstaltung findet daher erstmals zur Sommerzeit statt: Unter der Regie von Arash T. Riahi und Arman T. Riahi wird die Gala am 8. Juli im Globe Wien / Marx Halle über die Bühne gehen.

Petition für eine Geschlechterquote in der österreichischen Bundesfilmförderung – JETZT UNTERZEICHNEN!

AN WELCHE UNTERTSTÜTZER*INNEN RICHTET SICH DIESE PETITION?

Diese Initiative richtet sich an alle, die in und mit der österreichischen Filmbranche arbeiten, und an alle, die für eine institutionelle Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen sind.

WAS IST DER INHALT DER PETITION?

Der vorliegende Text bezieht sich auf einen Entwurf des Österreichischen Filminstituts für eine Richtlinienänderung, der bereits im Jänner 2020 vorlag und baut diesen auf Grundlage internationaler Best-Practice-Modelle und laufender Diskussionen in der heimischen Filmbranche aus. Trotz Bewusstseinsbildung und laufender Diskussion hat sich in den vergangenen zehn Jahren an der faktischen Schlechterstellung von Frauen* in unserer Berufswelt nicht genügend verändert. Die hier angeführten Maßnahmen sollen nun zügig beschlossen und umgesetzt werden.

WER IST DAS ZIEL DER PETITION?

Dieses Grundsatzpapier soll als Forderung der Unterzeichner*innen, sowie als inhaltlicher Beitrag zur laufenden Diskussion über eine Richtlinienänderung bei der Fördervergabe im österreichischen Filminstitut an alle politischen Entscheidungsträger*innen im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport gehen, sowie an die Direktion des Filminstituts und die Leitungen aller regionalen öffentlichen Filmförderstellen in Österreich.

WAS IST UNSERE FORDERUNG?

Wir wollen eine möglichst rasche Einführung einer Geschlechterquote für die Vergabe von Filmfördermitteln, flankiert von einem Paket von Gleichstellungsmaßnahmen, die zu mehr Diversität führen sollen. Entscheidungsträger*innen in Politik und Institutionen sollen Schritte setzen, um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensumstände von Frauen* in allen Berufssparten unserer Branche zu beschleunigen.

WER SIND WIR?

Eine breite Unterstützer*innenplattform aus allen Bereichen der österreichischen Filmlandschaft trägt diese Petition als Erstunterzeichner*innen. Neben einigen der großen Fachverbände, haben sich eine Vielzahl namhafter Filmschaffender aus den Bereichen Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera, Montage, Filmton, Casting, Schauspiel, Szenenbild, Maske, Kostümbild, Komposition, Sounddesign, Soundmischung, Verleih, Festival, Kinobetrieb, Filmvermittlung u.a. angeschlossen.

Für mehr Information und zur Unterzeichnung der Petition: LINK ZUR PETITION

2018 rief FC Gloria eigene Filmpreise ins Leben um, wie auf der FC Gloria Webseite zu lesen ist:

die Arbeit von Frauen* im Filmbereich sichtbar zu machen und ihre Bedeutung zu würdigen. Eine stärkere mediale Präsenz und Wertschätzung der vielfältigen Filmarbeit von Frauen* in der Öffentlichkeit ist unser Ziel. Da bewegte Bilder nicht nur die Realität abbilden, sondern sie auch formen, ist es wichtig, dass Frauen* diese Bilder in gleichem Ausmaß wie Männer* entwickeln und gestalten.

Der LOUISE-FLECK-PREIS
ist einer dieser Preise. Er ist mit insgesamt 6000,- € dotiert und ein Nachwuchspreis. Er wird für das filmische Schaffen einer Frau* unter 40 (geboren nach dem 1.1.1978) vergeben, die in den vergangenen Jahren mind. einen Spiel- oder Dokumentarfilm (über 60 Minuten) realisiert hat. Filmschaffende Frauen aus den Departments Casting, Drehbuch, Kamera, Komposition, Kostüm, Maske, Produktion, Regie, Schnitt, Szenenbild und Ton können den Preis erhalten.
Dieser Preis soll an das Wirken der österreichischen Filmpionierin Louise Fleck erinnern.

Die Jury des Jahres 2020, bestehend aus Caroline Bobek, Lisa Oláh, Anna Prischl, Kathrin Resetarits und Claudia Walkensteiner-Preschl, hat sich entschlossen den diesjährigen Preis an Nora Czamler zu vergeben und begründet ihre Entscheidung so:

Mit NORA CZAMLER geht der Louise Fleck-Preis 2020 an eine Person, die bei jedem Projekt, egal wie groß oder klein, egal welcher Art, egal welcher Form, immensen Einsatz, Hilfsbereitschaft und Leidenschaft zeigt. Durch gewissenhafte Vorarbeit für jedes Projekt passt sie ihre Technik an deren Machart und Inhalte an und verstärkt und untermalt mit ihren Ideen die Inhalte des Films. Sie schätzt Technik wie Kreativität ihrer eigenen Funktion als Tonmeisterin.

Filmton Austria gratuliert herzlich zu diesem schönen Erfolg!

FC Gloria Filmpreise 2020

Nora Czamler auf www.film-ton.at

Zum Filmpreis für Beste Tongestaltung nominiert waren außerdem

für „Nobadi“ (Regie: Karl Markovics) William Edouard Franck (OT),  Philipp Mosser, Reinhard Schweiger (SD) und Bernhard Maisch (MI)

für „Erde“ (Regie: Nikolaus Geyrhalter) Pavel Cuzuioc, Simon Graf, Lenka Mikulová, Hjalti Bager-Jonathansson, Nora Czamler, Andreas Hamza, Eva Hausberger (OT), Florian Kindlinger (SD) und Alexander Koller (MI)

Ein Termin für eine Verlegung der Veranstaltung wurde bisher nicht ins Auge gefasst. Der Sommer ist ja üblicherweise eine drehintensive Phase und selbst aus heutiger Sicht (Juli 2020) lässt sich nicht sagen, ob größere Veranstaltungen im Herbst möglich sein werden. Dabei wäre das Programm der Veranstaltung mehr als vielversprechend gewesen.

Axel Traun, Originaltonmeister und stellvertretender Vorsitzender der Berufsvereinigung FILMTON AUSTRIA war als Eröffnungsredner vorgesehen und hätte durch den Nachmittag führen sollen.

Hier die weiteren Impulsvorträge, die wir hoffentlich zu einem späteren  Zeitpunkt nachholen können.

Tong Zhang, Originaltonmeister und Sounddesigner und Rudolf Pototschnig, Sounddesigner und Mischtonmeister (beide  Absolventen des Tonmeisterstudiums der mdw):

„FIRST STEPS“ – Wie geht es Einsteigern und jungen Filmschaffenden in Filmtonberufen?

Das Studium ist abgeschlossen, man selbst motiviert aber planlos. Große Freude und ebenso große Ängste, Der Weg ins Berufsleben ist steinig. Wie können Branche und Berufsvereinigungen die Jungen unterstützen?

Lenja Gathmann, Sounddesignerin und Mischtonmeisterin, Vorstandsmitglied der BV Filmton Austria

„IZOTOPE RX“ – Möglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen

Zwar gibt es am Markt weit mehr als nur Izotopes RX Bundle, doch kein Tool hat die digitale Tonbearbeitung in den letzten Jahren stärker revolutioniert, als dieses. Lenja Gathmann stellt es uns vor, beleuchtet einige seiner herausragenden Features und weist auch auf die unvermeidlichen Nebenwirkungen hin.

Philipp Mosser, Sounddesigner und Vorsitzender der BV Filmton Austria

„FILMTON AUSTRIA“
Eine Berufsvereinigung für ALLE Filmtonschaffenden

Seit 12.12.2019 bietet die Berufsvereinigung Filmton Austria endlich allen Filmtonschaffenden des Landes ein Zuhause. Ihr Vorsitzender stellt uns ihre Mission vor und stellt die Frage, welche Erwartungen die Berufsgruppen selbst an die neue Berufsvereinigung haben. Welche Impulse können / müssen wir in der Branche setzen, um dem Filmton bestmöglich zu dienen? Ein Brainstorming zu dem die gesamte Branche herzlich eingeladen ist.

Zum Filmpreis für Beste Tongestaltung nominiert waren außerdem

für „Nobadi“ (Regie: Karl Markovics) William Edouard Franck (OT),  Philipp Mosser, Reinhard Schweiger (SD) und Bernhard Maisch (MI)

für „Erde“ (Regie: Nikolaus Geyrhalter) Pavel Cuzuioc, Simon Graf, Lenka Mikulová, Hjalti Bager-Jonathansson, Nora Czamler, Andreas Hamza, Eva Hausberger (OT), Florian Kindlinger (SD) und Alexander Koller (MI)