Die Diagonale Preise für das beste Sound Design wurden 2013 auf Initiative des damaligen Verbandes der österreichischen Sound Designer*innen geschaffen. Die Preisgelder von je € 3.000,- werden dankenswerterweise von der VdFS – der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden gestiftet und von den unabhängigen Diagonale Jurys vergeben.
Bestes Sounddesign Spielfilm:
Benedikt Palier für
Bluish
Regie: Lilith Kraxner, Milena Czernovsky, Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion GmbH
Bestes Sounddesign Dokumentarfilm:
Mariia Nesterenko und Andrii Rogachov für
Dear Beautiful Beloved
Regie: Juri Rechinsky, Produktion: Horse&Fruits

Begründung der Jury:
„Der Ton in Bluish dient als Vehikel, um spielerisch Grenzen zu überwinden: zwischen den geschlossenen Räumen, die seine Figuren bewohnen, und der Außenwelt; zwischen Filmraum und Kinosaal. Einmal wandert der Klang vom Handy-Lautsprecher einer Figur auf den Surround-Ton im Saal und führt zu einer kollektiven Meditationsübung. Mit seiner feinen Tongestaltung erinnert uns Benedikt Palier daran: Das Kino ist eine Flüchtigkeit aus Dunkelheit, Licht und Schall – und gerade weil das so ist, sind dem filmischen Erzählen keine Grenzen gesetzt.“
Jury Spielfilm:
Hans Broich (Regisseur, Produzent, DE)
Malika Rabahallah (Festivalleiterin, Produzentin, DE/FR)
Nele Wohlatz (Regisseurin, DE)


Begründung der Jury:
„„Wir müssen noch die Musik anmachen.” Ansonsten sei die Szene nicht wie sie sein solle. Ein Moment Pause wird eingefordert, bevor der Sarg aus der Leichenhalle getragen wird. Es ist der erste und einzige Moment zum Ende hin, in dem Musik auftaucht. Sound wird nie als Emotionsverstärker eingesetzt. Sirenen aus der Ferne warnen vor drohender Gefahr. Von der Volkstanzgruppe spricht die junge Beifahrerin im Leichentransporter. Musik als Erinnerung an eine Zeit vor dem Krieg. Der Intensität auf der Bildebene begegnet das Sounddesign mit Zurückhaltung und sensibilisiert so für die Geräusche der Räume und die Stimmen der Menschen. Zum Abspann erst entsteht aus zaghaft verdichteten Tönen eine Melodie.“
Jury Dokumentarfilm:
Annett Busch (Kuratorin, Autorin, DE)
Stefan Neuberger (Kameramann, DE)
Christof Schertenleib (Editor, Regisseur, CH)
